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Focus
Ausgabe 4. Juli 1998
FOCUS-Interview mit Werner Mauss:
Todesängste während der Haft in Kolumbien
München. Der deutsche Privatagent Werner Mauss und seine Frau
lda haben in einem Interview des Nachrichtenmagazins
FOCUS erstmals über ihre fast neun Monate lange Haft in Kolumbien berichtet. Mauss sagte, er habe jede Nacht befürchtet, von Mördern der rechtsgerichteten Paramilitärs aufgehängt zu werden. Dies wäre den Medien dann als Selbstmord aus Verzweiflung verkauft worden. Tagelang hätten er und seine Frau die Schreie gefolterter Gefangener gehört. Ida Mauss berichtete über seelische Folter. So habe man ihr ausgerechnet an Weihnachten eine 60-jährige Haftstrafe angedroht.
Mauss sagte FOCUS, daß die Bundesregierung über die Umstände der von ihm mitvermittelten Friedensgespräche in Mainz informiert sei. Sechs an den Gesprächen beteiligte Führer der Guerilla-Gruppe ELN habe er unter konspirativen Umständen zu dem Gespräch unter Leitung des Mainzer Bischofs Karl Lehmann nach Deutschland gebracht.
ELN-Militärchef Pablo Beltrán betonte gegenüber FOCUS, daß die Guerilla für die nächste Gesprächsrunde am 12. Juli in Mainz einen Waffenstillstand anbieten könne. Als Gegenleistung erwarte man, daß der Terror der Todesschwadrone in Kolumbien untersucht werde.
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