Werner Mauss in der Internationalen Presse  

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Privatagent Mauss:

Friede für Kolumbien ist greifbar nahe

dpa, Meldung vom 1. Juli 1998,

 

(dpa-Gespräch)

 


Stuttgart (dpa/lsw): Ein Waffenstillstand in Kolumbien ist nach Ansicht des deutschen Privatagenten Werner Mauss „zum Greifen nah“. „Das Blutvergießen könnte bald ein Ende haben“, sagte Mauss in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bereits beim nächsten Treffen der Vertreter des kolumbianischen Nationalen Friedenskomitees und der zweitgrößten Guerillabewegung des südamerikanischen Landes (Nationales Befreiungsheer/ELN) könnten entsprechende Vereinbarungen getroffen‚ werden. ‚“Man muß jetzt einen Strich ziehen und zusehen, daß der Graben zugeschüttet wird“, sagte Mauss.



Der Deutsche hatte für Schlagzeilen gesorgt, als er im November 1996 mit seiner Frau bei dem Versuch verhaftet worden war, eine deutsche Geisel außer Landes zu bringen. Die Frau war zuvor nach Angaben von Mauss von Kriminellen entführt und von der EI.N befreit worden. Zur Flucht nach Deutschland wollte Mauss legal ausgestellte Pässe mit einer anderen Identität benutzen. Nach Angaben des amtierenden kolumbianischen Präsidenten Ernesto Samper soll Mauss am Zustandekommen der Mainzer Friedensgespräche beteiligt gewesen sein. Er soll nach eigenen Angaben auch bei mehreren Gesprächen seit dem vergangenen Dezember in kolumbianischen ELN-Lagern das Treffen von Mainz durchgesetzt haben.

 

An dem mindestens dreitägigen Treffen Mitte Juni in Mainz nehmen laut Mauss „etwa 35 bis 50 Personen“ teil. Wie bereits die erste Runde der Friedensgespräche am vergangenen Sonntag, so stehe auch das zweite Treffen unter der Schirmherrschaft der Deutschen Bischofskonferenz. Neben sechs Vertretern des zentralen Kommandos der ELN werden nach Angaben von Mauss auch der Präsident der Bischofskonferenz Kolumbiens, Alberto Giraldo, sowie der kolumbianische Herausgeber Pacho Santos und der Schriftsteller und Nobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez teilnehmen.

„Ich bin sehr optimistisch“, sagte Mauss der dpa in einem Telefongespräch. „Die größte Hürde bleibt die Forderung der Guerilleros, einen Untersuchungsausschuß der Regierung zur Aufklärung der Todesschwadronen und Massaker einzusetzen.“ Zudem wolle die ELN als politische Organisation anerkannt werden. „Das erste Treffen war bereits eine Riesenerfolg, ein Fastabkommen für den Frieden“, sagte Mauss. Er selbst werde auf Wunsch der Konfliktparteien künftig als Schlichter zwischen den Gruppen agieren.

 

Seit den 60er Jahren sind bei den Konflikten in Kolumbien viele zehntausend Menschen ums Leben gekommen. Nach Einschätzung von Mauss hätten zahlreiche Menschenleben gerettet werden können, wäre er nicht im November 1996 festgenommen worden. „Die Guerilleros waren bereit, an den Friedenstisch zu kommen und den Waffenstillstandsvertrag zu unterzeichnen.“ Mauss bezeichnete sich nach seiner Freilassung aus kolumbianischer Haft als „voll rehabilitiert“. Die Generalstaatsanwaltschaft des Landes habe bestätigt, daß er nicht gegen das kolumbianische Recht verstoßen habe. Mindestens 20 Staatsanwälte und Polizisten, die gegen ihn ermittelt hätten, seien inzwischen fristlos entlassen worden. „Ich arbeite nicht mit Revolver oder Faust, sondern mit dem Kopf“, erklärte der gelernte Landwirt und spätere Detektiv Mauss.

dpa/lsw

 

 

 

 

 

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